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Ziegelei-Map Ziegeleien

Ziegeleien-Infos

Ziegeleien

Der Anblick von Gebäuden, bei denen die Fassade mit Ziegelsteinen verblendet ist, begeistert noch heute einige Leute. Solch eine Ziegelfassade strahlt eine ganz gewisse Ästhetik aus, die so manchem gefällt. Doch nur wenige dieser Leute wissen über die Geschichte der Ziegeleien bescheid.

Die ältesten Ziegel sind aus der Antike bekannt. Zu dieser Zeit wurden allerdings noch keine kompletten Gebäude aus Ziegelsteinen gebaut. Ziegel wurden damals als Schmuckelemente verwendet. Die ZGLMAP ist mehr auf Ziegeleien aus der Neuzeit fokusiert und dabei speziell frühestens ab dem 18. Jahrhundert. Die meisten Informationen stammen allerdings von Ziegeleien ab dem Jahr 1800 und vermehrt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1850-1900). In dieser Zeit stieg die Zahl der Gesamt-Bevölkerung stetig an und es wurden insbesondere in den Städten vermehrt Wohngebäude, öffentliche Gebäude, Wirtschaftsgebäude und Fabrikgebäude aus Ziegelsteinen errichtet. Es kam zum Bau sogenannter Mietskasernen, die ebenso aus Ziegelsteinen errichtet wurden. Selbst Ziegeleien wurden aus Ziegelsteinen errichtet.

In Archivalien und der Literatur sowie auch Zeitungen aus damaliger Zeit ist einiges über die Geschichte der Ziegeleien zu erfahren. Die Arbeiter auf den Ziegeleien wurden Ziegler genannt. Der Meister auf einer Ziegelei war ein Ziegelmeister. Die Besitzer einer Ziegelei wurden Ziegeleibesitzer genannt. Dabei gab es zum Teil Unterschiede zu den Betreibern einer Ziegelei, die nicht unbedingt die Besitzer derselben sein mussten. Ziegeleien wurde auch an Betreiber verpachtet. Das ist in den Fällen zu beachten, bei denen eine Ziegelei nach dessen Betreiber benannt wurde. Namenswechsel von Ziegeleien waren somit möglich. Doch mancherorts behielt die Ziegelei ihren "alten" Namen aus Gewohnheit. Es wurden auch sogenannte Gemeindeziegeleien von Gemeinden betrieben oder von diesen an Ziegeleibetreiber verpachtet. In früherer Zeit wurden Ziegeleien teils auch nur temporär für die Herstellung von Ziegelsteinen zur Errichtung einer größeren Gebäudeanlage errichtet und danach wieder abgerissen. Über solcherlei Ziegeleien ist selten etwas in Erfahrung zu bringen.

Vor der Erschließung der ländlichen Gebiete mittels Eisenbahn wurden die Ziegel mit Ziegelkähnen auf dem Wasserweg transportiert. Dazu wurden mancherorts Kanäle eingerichtet, die allerdings im Winter nicht benutzt werden konnten, da sie zu dieser Zeit zugefroren waren. Zudem wurden in und an den Ziegeleien sogenannte Lorenbahnen betrieben sowie auf weiteren Strecken auch Pferdebahnen. Später wurden diese auch mit sogenannten "Locomobilen" betrieben. Vor der Einführung von Pferdebahnen wurden die Ziegel von ortsansässigen Bauern mit dessen Fuhrwerken transportiert. Die Produktionsmenge an Ziegelsteinen lag zwischen 1850 und 1900 pro Ziegelei bei 3 bis 5 Millionen Ziegelsteinen pro Jahr.

Die Ziegelsteine wurden grob unterschieden in Hintermauerungsziegel und Verblendziegel. Zudem gab es viele weitere Arten von Ziegeln, wie Dachziegel und Schamottziegel. Ziegelsteine wurden auch zum Bau von Straßen und Plätzen verwendet.

Ziegelei-Map Info

Infos zum Inhalt der Popups

Die Popups, die nach dem anklicken eines Punktes in der ZGLMAP aufpopen, enthalten mehrere Informationen.

ZGL-ID: Dies ist die zentrale Identifizierungsnummer eines Ziegelei-Standortes im ZGLMAP-Register.

Permalink: Jeder Ziegelei-Standort ist als Link gestaltet. Beim anklicken einer dieser Links wird die ZGLMAP auf den Ziegelei-Standort fokusiert und der Punkt als Stern angezeigt. Die Permalinks können überall verwendet werden, wie zum Beispiel in eigenen Webseiten, Blogs und Social Media.

Koordinaten: Diese Koordinaten bestimmen den Standort und den Punkt in der ZGLMAP.

Titel: Dies ist der Titel eines Ziegelei-Standortes. Der Titel kann bei sehr wenigen bereits bekannten Informationen zu einer Ziegelei auch nur der Name der Ortschaft oder Ortslage sein. Selten haben oder hatten Ziegeleien einen Eigennamen. Wobei dabei zu unterscheiden ist, ob es ein amtlicher oder umgangsprachlicher war. Einige Ziegeleien wurden nach dem Ziegelei-Besitzer benannt. Das kann uneindeutig sein, weil einige Ziegeleibesitzer mehrere Ziegeleien an einem oder mehreren Orten betrieben. Andere Ziegeleien wurden nach ihrem Betreiber benannt. Das ist teils ebenso uneindeutig, da dies eventuell nur für einen bestimmten Zeitraum eine gültige Zuweisung ist. Für eine exakte Zuweisung einer Ziegelei bitte die ZGL-ID verwenden.

ZGL-Kurz-Info: Die Kurz-Infos sind, wie der Name schon andeutet, nur kurze und stichpunktartige Erst-Informationen zu einer Ziegelei. Manchmal bestehen nicht mehr Informationen. Mehr Informationen sind wenn dann auf den verlinkten Webseiten zu finden. Ist oder sind keine Webseiten verlinkt, dann bestehen keine weiteren Informationen. Alle Jahresangaben in den Kurz-Infos haben eine Toleranz von ±1 Jahr. Bei Zitaten besteht folgende Text-Auszeichnung: »Zitat« (Urheber). Die Verfasser der Kurz-Infos sind am Ende derselben veröffentlicht. Verweise zu Quellenangaben sind, wenn vorhanden, bei den Links gelistet.

ZGL-Bilder: Selten bestehen Fotos/Bilder einer Ziegelei. Unterhalb eines Fotos/Bildes ist der Titel des Fotos/Bildes angegeben. Darunter sind die Urheber des Fotos/Bildes veröffentlicht.

ZGL-Links: Wenn weitere Informationen auf internen oder externen Webseiten bestehen, dann sind diese in einer Link-Liste veröffentlicht.


Ziegelei Film-Dokumentation

Feldbrandziegelei

Viele der Ziegeleien im 19. Jahrhundert waren keine Ziegeleien mit gemauertem Kammerofen und auch keine industriellen Ziegeleien mit Ringofen. Sie waren sogenannte Feldbrandziegeleien. Bei diesen bestand der Ofen einzig aus den Ziegelsteinen, die gebrannt wurden. Die so hergestellten Ziegelsteine waren eher minderwertig, da der Ziegelbrand nicht gleichmäßig war.

In einigen Gegenden wurden noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Feldbrandziegeleien betrieben. Über eine dieser Feldbrandziegeleien wurde eine Film-Dokumentation erstellt. Im Vorspann wurde der Abbau des Lehms und im Hauptfilm die Herstellung der Ziegelsteine inklusive Feldbrand gefilmt. Als Zusatz wurde zudem das Erneuern eines Lehmbodens in einer Tenne gefilmt.

Titel: Der Lehm beim bäuerlichen Hausbau (1962)

Teil 1: Abkeilen von Lehmblöcken 8 Minuten (Link zu Wikimedia).

Teil 2: Feldbrandziegelei 48 Minuten (Link zu Wikimedia).

Teil 3: Anlegen einer Lehmtenne 19 Minuten (Link zu Wikimedia).

Urheber: Gabriel Simons / LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte

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